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Beachwrestling-Mehr als einfach nur Raufen am Strand

Von Patric Cordier„

Wir haben mal in Doha am Strand trainiert. Da hatte der Sand 52 Grad", erzählt Ringer-Landestrainer Kai Nöster am Dienstag beim Trainingsauftakt „Beach­wrestling" an der Saarbrücker Sportschule. Bei gerade mal 14 Grad Celsius Außentemperatur kostet es die sechs Teilnehmerinnen und vier Teilnehmer etwas Überwindung, im feuchten Sand zu trainieren. Nach einigen Minuten geht es aber richtig zur Sache. „Ich glaube, Beachwrestling wird sich in den kommenden Jahren auch in Deutschland als dritte Stilart etablieren", sagte Valentin Seimetz, der in der Bundesliga in der Klasse bis 70 Kilo Freistil für den KSV Köllerbach antritt und im vergangenen Jahr bei der ersten deutschen Meisterschaft im Beachwrestling den Titel holen konnte: „Die Regeln sind einfacher, was vor allem für die Zuschauer gut ist. Es ist attraktiver, weil einfach mehr passiert."Beachwrestling ist dem Freistilringen ähnlich, weil Angriffe auf den ganzen Körper erlaubt sind. „Der Stand ist im Sand sehr viel wichtiger, denn es geht ja darum, den Gegner auf den Boden zu bringen", nennt Seimetz den größten Unterschied zum Hallensport, „das Gleichgewicht zu halten ist auf dem Belag noch wichtiger. Denn wenn man mit dem Knie den Boden berührt, gibt man sofort eine Wertung ab." Gleiches gilt für jedes andere Körperteil außer Händen und Füßen. Landet man auf dem Rücken, ist es vorbei – so wie wenn jemand drei Wertungen machen konnte.Längstens dauert ein Kampf drei Minuten. Den Bodenkampf wie beim Hallenringen gibt es auf Sand nicht. Dafür gibt es weniger Gewichtsklassen, was es für den Laien überschaubarer macht. Hinzu kommt sicher, dass die Herren mit freiem Oberkörper, die Damen im Sportbikini antreten. Das Outfit hat neben der Attraktivität der Sportart an sich auch zum Siegeszug des Beachvolleyballs beigetragen.Während das Spiel mit dem Volleyball übers Netz schon längst olympisch ist, hoffen vor allem die Ringerinnen, bereits bei den Spielen 2028 mit dabei sein zu können. „Während bei den Männern ja im griechisch-römischen Stil und im Freistil gerungen wird, haben die Damen bislang nur den Freistil", erklärt Nöster, „im Sinne der Gleichberechtigung ist es naheliegend, dass Beachwrestling zunächst als zweite Stilart der Damen eingeführt wird." Und genau da sieht Nöster, der auch Bundestrainer Beachwrestling beim Deutschen Ringerbund ist, eine große Chance für den Standort Saarland: „Ich würde hier gerne einen Olympiastützpunkt Beach aufbauen. Dazu bräuchten wir natürlich Trainingsmöglichkeiten in der Halle und draußen."Der Landestrainer hat sich umgeschaut. Die Weitsprunggrube in der Leichtathletikhalle ist zu klein, schließlich hat der Ring einen Durchmesser von sieben Metern. Auch bergen die Kanten der Betoneinfassung zu große Verletzungsgefahr. Draußen hat sich Nöster vorerst einmal in der Woche die Nutzung eines Beachvolleyballfeldes der Universität oberhalb der Schwimmhalle gesichert. „Ich habe schon verschiedene Gespräche geführt, auch mit Sportminister Reinhold Jost. Er sieht das Ganze sehr positiv", sagt Nöster. Ob die Idee einer „Beach-Halle" für Volleyballer und Ringer finanziell umsetzbar ist, bleibt aber fraglich.Klar sind dagegen die Ziele der Saar-Ringer bei den deutschen Meisterschaften in Witten (13. Mai), wo neben Seimetz auch Jessica Lindner ihren Titel verteidigen möchte. „Ich glaube, wir können vier bis fünf Finalkämpfe erreichen", gibt Nöster vor. Dementsprechend ernst gehen seine Sportler trotz fehlendem Strandwetter die Vorbereitung an. Beachwrestling ist eben mehr als Raufen am Strand, wie es einige Kritiker aus der Ringerszene abqualifizieren. „Ich nehme das sehr ernst. Es ist eine neue Stilart, da muss man mitziehen", sagt Seimetz, „es gibt seit drei Jahren Weltcup-Turniere. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann es Weltmeisterschaften gibt." Die olympische Kernsportart stand in den letzten Jahren öfter in Frage. Die Zukunft des Ringens könnte also auch im wahrsten Sinne des Wortes ein wenig auf Sand gebaut sein.

Foto: Patric Cordier

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